Wieder ein Winter-Lehrgang
bei Sensei Roland Habersetzer in Straßburg
Do-raku (" Freude am Weg ") ...
Der traditionelle Lehrgang " Kan Geiko " 2005, den der Begründer des " Centre de Recherche Budo " (CRB, " Budo-Forschungs-Zentrum ") seit 1963 abhält, war von Beginn an der obligatorische Treffpunkt der ersten elsässischen Dojo, die von den Schülern von Sensei Habersetzer geleitet wurden. Bald kamen die Lehrgangsteilnehmer auch immer mehr aus immer größeren Entfernungen, erst aus ganz Europa, und dann sogar aus noch größeren Entfernungen. Der Kan Geiko von Straßburg wurde schnell zu einer Institution. Dort entstand im Laufe der Jahre im Ambiente des außergewöhnlichen Zusammenseins ein einzigartiges Erlebnis der Kampfkunst aus Erfahrung, Arbeit, Leidenschaft für das Budo und Geschichten. Das 42. Zusammentreffen des Jahres 2005 bestätigte erneut diese Tradition. Es waren mehr als 130 Teilnehmer, die sich diesmal am 12. und 13. November vor den Toren des Dojo von Eschau drängten, einem südlichen Vorort der elsässischen Hauptstadt, trotz gewisser Unruhen, die zu dieser Zeit mehrere große Städte Frankreichs (und ihre Autos...) heimsuchten ! Trotzdem kamen die Teilnehmer in zahlreichen Gruppen, nach stundenlangen Autofahrten oder Flügen, aus den Dojo von Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweiz, Canada und Rußland. Wie immer kamen mit ihnen – der Unterricht von Sensei Habersetzer ist nämlich immer für alle offen – Karateka, die keine Mitglieder des CRB sind. Diesen CRB hat Sensei Habersetzer vor mehr als 30 Jahren geschaffen, am Rande von allen Systemen mit Neigung zum Sport-Karate. Das Tengu-ryu Karatedo des CRB wurde ganz offiziell anläßlich der " École des Cadres " im September vorgestellt; seitdem hat die Orientierung am " Tengu-no-michi " (" Tengu-Weg ") seit Beginn dieses Jahrhunderts in der Budo-Landschaft ihren festen Platz bekommen. Durch seine Kraft und seinen Ensatz unterscheidet sich dieser Tengu-no-michi grundlegend von dem sportiven und artistischen Herumgefuchtle, was so tut, als hätte es einen Bezug zur Ethik der traditionellen Kampfkünste. Die, ehrlich gesagt, eher wenigen, die immer noch nicht den Sinn der Botschaft aus dem Unterricht von Soke Habersetzer verstanden haben (dieses " sich nicht schlagen, sich nicht unterwerfen " als Verhaltensmuster) wurden im Laufe des Lehrgangs überzeugt. Dann nämlich kam die Synthese zustande zwischen den traditionellen Wurzeln (mit den alten Originalkata, wie Happoren und Rokkishu), der Praxis des modernen Shotokan (mit seinem klassischen Kihon und mit den Kata Tekki und Meikyo) und der neuen " Anwendungsweise " von alten Techniken, die in direkte Beziehung zur Realität einer sich schnell wandelnden Welt gestellt wurden (die Einüben des " Tengu ", was in der Praxis des klassischen Dojo unbekannt ist). Das wurde am Abend überzeugend vom Soke Habersetzer (dem Anlaß angemessen im Hakama) und seinen beiden Experten Jacques Faieff und Alex Hauwaert vorgeführt. Zum ersten Mal zeigten sie in der Öffentlichkeit gleichzeitig auf allen drei Kompetenzebenen die " Tengu-no-kata " : mit bloßer Hand (Kara-ho) und mit Waffen (Buki-ho). Ein großartiger Augenblick... Gleichzeitig bot dieser Lehrgang Soke Habersetzer die Gelegenheit, einige seiner Schüler mit Titeln auszuzeichnen, die im traditionellen japanischen System dem hohen Rang des Menkyo entsprechen. Zu Recht erwartete man daher das hohe Niveau der ausgezeichneten technischen Leistungen und Forschungen auf dem Gebiet des Budo, wie es von mehreren Sempai aus dem Unterricht des Soke gezeigt wurde ; als Ergebnis konnte Soke Habersetzer folgende Titel verleihen:
Außerdem verlieh Soke Habersetzer seinem belgischen Experten Alex Hauwaert den Titel eines Taishi der zweiten Stufe (entspricht dem 6. Dan). Dieser, völlig überrascht, mußte sich unter den Ovationen der Zuschauer, die die Bedeutung dieser Beförderung und den Symbolgehalt dieser Zeremonie gut kannten, den rot-weißen Gürtel umbinden. Daher war dieser 42. Winter-Lehrgang in Straßburg so intensiv, so begeisternd und so gemeinschaftsbildend, so sehr Träger einer Botschaft, daß er eigentlich zu kurz war und man ihn nicht beenden wollte. Bei dieser Gelegenheit konnte der Verlag Palisander* mit perfektem Timing auch sein neues, noch druckfrisches Buch vorstellen : die deutsche Übersetzung des Buches " Koshiki Kata " von Sensei Habersetzer, das sich dem Handbuch " Bubishi " anschließt, das schon im letzten Jahr ins Deutsche übersetzt wurde (beide Titel sind in der französischen Originalausgabe vergriffen ; in Deutschland sind sie schon jetzt gut angekommen). Das nächste große Treffen, das vom " Centre de Recherche Budo-Institut Tengu " in der elsässischen Hauptstadt organisiert wird, wird am 27. und 28. Mai 2006 stattfinden ; es ist der ebenso traditionelle " Frühlings-Lehrgang ", der auch für Nicht-Mitglieder offen ist. Wer teilnehmen möchte bei diesem Zusammensein und des Einsatzes für die echte Kampfkunst sollte, sich dieses Datum schon vormerken. Und Kann Geiko 2006 ist auch schon für 25 und 26 November angekündigt! " La Voie Tengu ", l’autre choix…, " Der Tengu Weg ", die andere Wahl…, "The Tengu Way", switch to another game…, so lautete seit dem Beginn, seit dem Jahr 1995, in den drei bei diesen Lehrgängen des " Centre de Recherche Budo " gesprochenen Sprachen die Daseinsberechtigung des Instituts Tengu von Kancho Habersetzer. Wer mehr wissen will über diese Hinwendung zum reinen und harten Budo, um seinem Üben einen Sinn zu geben und innerhalb und außerhalb des Dojo richtig verhalten zu können, sollte auf dieser CRB Homepage schon noch weiter lesen… (Claudia Von Collani)
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