Der RONIN

Ein "Ronin" war im alten Japan ein Samurai ohne Herr, der zu einem solchen entweder durch Ausschluß vom Clan geworden war (dieser erklärte ihn dann zum "Hamon", zum Gesetzlosen, zum "Outlaw"), oder durch die Vernichtung der Familie seines Herrn (durch militärische Niederlage oder kaiserliche Ungnade).

Auf diese Art von seinem Eid und seiner Pflicht entbunden, seinen einzigen Reichtum, seine Waffen nämlich, bei sich tragend, wurde er zu einem fahrenden Ritter (wörtlich: "von der Woge", Vagant). Beim Umherziehen auf den Straßen konnte er sowohl zum Straßenräuber werden als auch zum Helfer der Entrechteten und der Schwachen. Stark und unbesiegbar, beneidet ob seiner Freiheit und gefürchtet ob seiner Fähigkeiten, das ist der "Ronin", Held zahlloser Abenteuerromane in Japan und in China (sein chinesisches Pendant ist der "Wu Hsia", "Wuxia", eine Art Robin Hood in zahlreichen mehr oder weniger legendären Geschichten, den "Wu Hsia Hsiao Shuo", "Wuxia Xiaoshuo").